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Cuinn?�
Er schien nicht bei uns zu sein. Kyral, der leicht humpelte, bestand darauf, da� wir nach ihm suchten, aber ich hatte das
Gef�hl, da� wir ihn nicht finden w�rden. �Wahrscheinlich ist er mit seinen Freunden auf und davon�, sagte ich ver�chtlich
und berichtete von seinen Heimlichkeiten. Kyral machte ein ernstes Gesicht.
�Davon h�tte ich wissen sollen�, sagte er, aber dann lenkten uns heftige Schreie vom anderen Ende der Lichtung von
diesem Thema ab. Wir rannten los und stolperten fast �ber eine einzelne, leblose Gestalt, die ausgestreckt auf dem
Boden lag und mit blinden, toten Augen die Monde anstarrte.
Es war Cuinn. Und man hatte ihm die Gurgel v�llig herausgerissen.
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Als wir den Wald hinter uns gelassen hatten, lag die Stra�e, die zu den Trockenst�dten f�hrte, direkt vor uns. Hier
lauerten keine versteckten Gefahren mehr. Einige M�nner hinkten noch ein, zwei Tage und mu�ten sich schonen, da die
Katzenmenschen ihnen Arm- oder Beinverletzungen beigebracht hatten, aber mir war klar, da� Kyrals Worte der
Wahrheit entsprachen: Eine Karawane, die sich nur eines einzigen Angriffs zu erwehren hatte, konnte von Gl�ck reden.
Cuinn bescherte mir Alptr�ume. Nachdem ich mich ein, zwei N�chte lang mit seinen zweideutigen Worten besch�ftigt
hatte, war ich davon �berzeugt, da� seine Zeichen nicht den Katzenmenschen, sondern anderen Leuten gegolten hatten.
Und seine dr�ngende Frage �Wo ist das M�dchen?� lie� mich einfach nicht los, obwohl sie mir auch sp�ter nicht klarer
wurde. Mit wem hatte er mich verwechselt? In welche Angelegenheit, glaubte er, war ich verwickelt? Und vor allem: Wer
waren die �anderen�, denen er signalisiert hatte? Warum war er das Risiko eingegangen, von den Katzenmenschen
angegriffen zu werden und den eigenen Tod nicht auszuschlie�en?
Da Cuinn tot und Kyral der Meinung war, ich h�tte ihm das Leben gerettet, lag ein nun gro�er Teil der Verpflichtung f�r
die Karawane auf meinen Schultern. Seltsamerweise erfreute ich mich daran und sch�tzte mich gl�cklich, so oft wie
m�glich meine Rachegedanken, das Bed�rfnis, etwas auszuspionieren, und meine drohende Enttarnung zu vergessen.
W�hrend der Tage und N�chte der Reise wurde ich langsam wieder zu dem Trockenst�dter, der ich einst gewesen war.
Ich wu�te, da� ich es bedauern w�rde, wenn die Mauern von Shainsa am Horizont auftauchten und mich unweigerlich an
meinen Auftrag erinnerten.
Wir bogen vom geraden Weg nach Shainsa ab und machten einen weiten Bogen, bis Kyral bekanntgab, da� er
beabsichtigte, einen halben oder ganzen Tag in Canarsa, der ummauerten Nichtmenschenstadt, zu verbringen. Sie lag
ein gutes St�ck abseits unseres Weges. Als ich ihm offen meine �berraschung zeigte, erwiderte er, er verf�ge dort �ber
Handelsbeziehungen.
�Wir k�nnen alle einen Ruhetag gebrauchen. Die Schweigenden werden bei mir einkaufen, auch wenn sie sonst wenig
mit Menschen handeln. H�ren Sie, ich bin Ihnen noch etwas schuldig. Sie haben doch Linsen? In Canarsa k�nnen Sie
daf�r bessere Preise erzielen als in Adcarran oder Shainsa. Kommen Sie, ich werde f�r Sie b�rgen.�
Seit der Nacht, in der ich ihn unter den Katzenmenschen hervorgezogen hatte, war Kyral �u�erst freundlich zu mir
gewesen, und ich wu�te nicht, wie ich mich ihm nun widersetzen sollte, ohne zu verraten, da� ich nur vorgab, ein
H�ndler zu sein. Aber in mir machte sich eine t�dliche Unruhe breit. Nicht einmal zusammen mit Rakhal war ich in eine
Nichtmenschenstadt eingedrungen.
Die Menschen und Nichtmenschen leben auf Wolf seit Jahrhunderten Seite an Seite. Und der Mensch ist nicht immer
das �berlegenere Wesen. Unter den Trockenst�dtern und den vergleichsweise dummen Chaks konnte ich als das, was
ich zu sein vorgab, durchkommen, aber Rakhal hatte mich stets gewarnt, den Versuch zu wagen, den Nichtmenschen
zu erz�hlen, ich sei ein Eingeborener.
Trotzdem schlo� ich mich Kyral an und nahm den Kasten mit, der in der terranischen Enklave einen Wochenlohn, in den
Trockenst�dten aber ein kleines Verm�gen wert war.
Hinter den Stadttoren sah Canarsa aus wie jede andere Ortschaft. Die H�user waren rund und �hnelten Bienenst�cken.
Die Stra�en waren v�llig leer. Hinter dem Tor wurden wir von einer vermummten Gestalt begr��t, die uns mit Zeichen zu
verstehen gab, da� wir ihr folgen sollten. Das Wesen war von Kopf bis Fu� in ein rauhes, gl�nzendes Gewand aus
Fasern geh�llt. Es wirkte wie ein Sack.
Aber unter der dichten Vermummung war das Grauen. Die Gestalt ging nicht, sondern glitt dahin. Sie hatte weder
menschliche Form noch widerspiegelte sich Menschliches in ihrer Art der Fortbewegung. Der urzeitliche Affenmensch in
mir zog sich in eine Ecke meines Bewu�tseins zur�ck. Er zitterte und schnatterte vor Angst. Nahe an meinem Ohr
murmelte Kyral: �Au�enstehende d�rfen die Schweigenden in ihrer wahren Gestalt nicht sehen. Ich glaube zwar, da� sie
taubstumm sind, aber Vorsicht ist in jedem Fall geboten.�
�Keine Sorge�, fl�sterte ich, froh dar�ber, da� die Stra�en leer waren. Ich ging weiter und versuchte dabei, an den
gleitenden Bewegungen, die das vermummte Ding vor uns machte, vorbeizusehen.
Das Gesch�ft wurde in einer offenen Reeth�tte abgewickelt, die aussah, als h�tte man sie in aller Eile gebaut. Sie war
weder viereckig noch rund und wies weder ein Sechseck noch sonst irgendeine erkennbare geometrische Form auf.
M�glicherweise folgte sie einem v�llig eigenst�ndigen Muster, aber meine Menschenaugen waren nicht f�hig, es zu
erkennen.
Kyral fl�sterte kaum h�rbar: �Sie rei�en sie ab und brennen sie nieder, wenn wir gegangen sind. Nach Ansicht der
Schweigenden verschmutzen wir sie zu sehr, als da� sie je wieder betretbar w�re. Meine Familie handelt seit
Jahrhunderten mit ihnen; wir sind fast die einzigen, die die Stadt je betreten haben.�
Dann glitten zwei der Schweigenden von Canarsa zu uns in die H�tte. Auch sie trugen grobe, gl�nzende Gew�nder.
Kyral brach so schnell ab, da� er den Rest seiner Worte f�rmlich verschluckte.
Es war das seltsamste Gesch�ft, da� ich je abgewickelt habe. Kyral breitete die kleinen, aus Stahl geschmiedeten
Werkzeuge und feinen Drahtrollen vor sich aus. Ich nahm meine Linsen und ordnete sie zu �bersichtlichen Reihen. Die
Schweigenden sagten nichts. Sie bewegten sich auch nicht - aber hinter der d�nnen Stelle eines grauen Gewandes sah
ich einen Fleck, der aussah wie ein phosphoreszierendes Auge. Es bewegte sich hin und her, als w�rde es die vor ihm
ausgebreiteten Waren mit fachm�nnischem Blick begutachten.
Und dann unterdr�ckte ich ein Keuchen, denn pl�tzlich waren zwischen den Warenreihen L�cken. Bestimmte kleine
Werkzeuge - Drahtschneider, Kaliperen und Skalpelle - waren verschwunden, und das gleiche galt f�r die Feindrahtrollen.
Ebenso gab es zwischen den Linsen freie Stellen; meine gesamten starken Mikroskoplinsen waren nicht mehr da. Ich
sah Kyral kurz an, aber ihn schien dies nicht zu �berraschen. Ich erinnerte mich an vage Ger�chte, die ich �ber die
Schweigenden geh�rt hatte. Schlie�lich kam ich zu dem Schlu�, da� dies - so unheimlich es auch war nichts anderes
war als ihre Art, Gesch�fte zu machen. Kyral zeigte auf eines der Werkzeuge, ein au�ergew�hnlich gutes Paar
Fernrohrlinsen und die letzte Drahtrolle. Die Vermummten bewegten sich noch immer nicht, aber die Linsen und der
Draht verschwanden. Das kleine Werkzeug blieb zur�ck. Einen Augenblick sp�ter lie� Kyral die Hand sinken. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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